Nach 2 Jahren mit dem schönen Exe nun mein Abschlussbericht mit einem weinenden und lachenden Auge. Am Montag wird er ersetzt durch einen Hybrid Lifestyle, ich konnte dem Angebot nicht widerstehen und war nach einer ausführlichen Probefahrt vom Hybrid sehr angetan. Doch mehr über ihn an anderer Stelle.
Ich bin den Wagen in dknapp 2 Jahren rund 50.000km gefahren. Der Verbrauch war über die gesamte Strecke anfänglich 6,4l und nun 6,7l Diesel auf 100 km. Warum der Verbrauch gegen Ende der Nutzungsrzeit anstieg, bleibt mir ein Rätsel, da ich recht konstante Strecken recht konstant fahre. Der Verbrauch impliziert allerdings einen maßvollen Umgang mit dem Gaspedal. Wäre ich sportlicher gefahren mit höheren AB-Geschwindigkeiten, wäre der Verbrauch nicht zu realisieren gewesen. Das ist wohl der Automatik geschuldet, die sich einen (berechtigten) Komfortzuschlag nahm. Für das Gewicht und den gebotenen Fahrkomfort geht der Verbrauch in Ordnung. Wenn gewollt, stand immer genug Leistung zur Verfügung, immer war das Drehzahlniveau angenehm niedrig, die Schaltvorgänge waren weich, wobei gegen Ende das Getriebe ruckeliger wurde, vor allem beim Schalten in Gang 5 (zuweien heftiger Schlatruck)...ob sich da ein Fehler anbahnte, kann ich nun nicht mehr sagen, es wurde vor der Inspektion von mir bemängelt, die aber nun nicht mehr durchgeführt werden muss. Resüme: Genügend Leistung, viel Komfort, gelungenes AT-Getriebe (mit sehr collem und angenehmen Bedienknauf).
Das Platzangebot war immer völlig ausreichend, bis zum Schluss sehr gute Raumökonomie, nie was vermisst, Platz im Überfluss.
Der Komfort des Wagens war auch überzeugend, wenn man mal von kleinen Stößen auf plötzlichen Fahrbahnunebenheiten absieht. Mit den Sommerreifen auf 18 Zoll wirkte das Auto allerdings souveräner als mit den 17 Zöllern auf Winterreifen. Einmal auf Schnee gefahren, das war wirklich souverän, wie auf Schienen. Aber das rechtfertigt eigentlich keinen AWD, weswegen der kommende Hybrid auch keinen mehr hat.
Die Ausstattung überzeugte.
Die Ledersitze waren angenehm bequem und auch im heißen provencalischen Sommer nicht schweißtreibend. Das Leder wurde gepflegt (nicht übermäßig), Verschleißerscheinungen waren gering und nur auf dem Fahrersitz am Eingangswulst kann man ganz leicht etwas erkennen, für mich Patina. Allerdings ist das Bessere des Guten Feind...die Sitze im Ver sind besser. Die elektrische Verstellbarkeit war natürlich cool, wurde aber äußerst selten benötigt, da meine Partnerin und ich jeweils in den eigrnen Autos die Piloten sind. Auch auf langen Strecken gab es keine Ermüdungserscheinungen. Sehr praktisch die Variabilität.
Schlecht ist eher die Kunststoffqualität und die zu große Verwendung harter Kunststoffe. An den unteren Türablagen (da wo das Bein anliegt) kann man erkennen, dass der Kunststoff sich ein wenig abgenutzt und verfärbt hat. Leider sind auch bei einigen anderen Kunststoffteilen Kratzer entstanden. Mies war immer der tw unverkleidete Kofferraum (was beim Hybrid nicht so ist, gut). Auch das dünne Lederlenkrad hat mir nie besonders in der Haptik gefallen, ich bevorzuge einen dickeren Griff. Der variable Becherhalter in der Mittelkonsole wirkte immer ein wenig klapprig. Der klackende Wippschalter der Sitzheizung, die man immer vergisst auszuschalten, war auch nicht elegant...
Toll war (ich werde es sehr vermissen!) das durchgehende Wintersonnendach, das viele als überflüssig erachten. Es hat im Winter das Auto luftig gemacht und schöne Ausblicke verschafft. Im Sommer habe ich es aber fast immer geschlossen gehalten. (Wir haben auch noch ein Cabrio). Die elektrische Heckklappe erleichterte viel, war aber auch immer ein Sorgenpunkt, da sie sich mit dem Schlüssel öffnen lässt; der ist in der Hosentasche; da klemme ich ihn schon mal ein; da steht plötzlich der Wagen offen da. Brauch ich nicht! Zum Thema abschließen: Der Wagen schloss sich leider nicht beim Anfahren ab, blöd.
Das Licht war gut, mehr aber auch nicht. Ich hatte einen größeren Sprung vom Halogenprojektionsscheinwerfer zum Xenonlicht erwartet. Es war heller. Angenehm war das LED Kurvenlicht, es hätte aber auch weiter ausleuchten können (der i40 leuchtete weiter). Die Fernlichtautomatik war brachial. Lässt im Ort das FL an. Auto mit schlechtem Halogenlicht haben zudem Pech, da wird nicht abgeblendet...sehr oft musste ich es deaktivieren. Schade fand ich den ansonsten spärlichen Einsatz von LED-Birnen, weshalb ich im Innenraum mit Osram LEDs Abhilfe schuf...aber Rücklichter und Bremslichter waren hell zu gut. Kein Birnenausfall über die Laufzeit. Die Ambientebeleuchtung im Fußraum und unter der Tür (blau) könnte allerdings heller sein. Anfangs störte mich auch die relativ dunkle Beleuchtung der Armaturen, doch ich gewöhnte mich daran (der i40 war einfach moderner und heller ausgeleuchtet). Bei mir wechselte auch das Navi nachts nie in den Nachtmodus...das musste ich immer manuell erledigen. By the way: Tacho verdammt genau!
Gut war die Dualbildschirmlösung. Oben Infos unten Navigation und Androidkram. So konnte man navigieren und hatte trotzdem im oberen Bildschirm andere Infos zur Verfügung. Leider wirkten die Screens nicht wie aus einem Guss. Das Navi tat das, was es sollte, es navigierte zuverlässig, warnte vor Staus, unaufgeregt und zweckmäßig. Wegweisungen kamen zuverlässig, die Garminoberfläche gefiel mir. Die Updates waren kostenlos aber selten und tw. sehr spät. Das könnte besser gehen. Aber im anderen Wagen haben wir völlig veraltetes Kartenmaterial und kommen auch an. Nervig bis zum Schluss die Warnabfrage...das zentrale Infodisplay konnte viel, war aber bis zum Schluss nicht schlüssig in der Bedienlogik...immerhin befriedigte es den Spieltrieb des Fahrers. Die Rückfahrkamera funktionierte zuverlässig und es gab sinnvolle Umschaltungen und Markierungen; ebenso arbeiteten die Parksensoren. Der Wagen blieb 50.000km völlig beulen- und kratzerfrei! Habe ihn aber auch sorgfältig gewachst.
Kommen wir zum Klang des Executive Systems. Das wurde von einigen Usern hier im Forum bemängelt. Das kann ich so nicht unterschreiben. Verschiedene Typen von Musik gab das System realitätsnah wieder, was fehlte, war mehr Bassdruck trotz Subwoofer. Hier wird der Punkt sein, wo viele Hörer vermutlich subjektiv das System eher schlecht finden, hängt also sehr vom subjektiven Klangempfinden ab, aber spiele Instrumente, höre auch klassisch, habe ein sehr hochwertiges Lautsprechersystem zu Hause und denke, das beurteilen zu können.
Störend fand ich eher, dass der Radiotext über Untermenüs geholt werden musste. Die Konnektivität mit allen von mir genutzten Smartphones (aktuell LG G8 ThinQ) funktionierte problemlos, auch alle USB-Sticks arbeiteten. Die Anwesenheit des CD-Player werde ich vermutlich später noch sehr vermissen...
Die Klimaanlage arbeitete bis zum Ende zuverlässig und gut, schade blieb das Fehlen der Mittenluftausströmerverschlüsse. Auch wäre halbgradiges Einstellen manchmal nett gewesen. Enteisen und Abkühlen, alles logisch, schnell und zuverlässig. Die Sitzheizung arbeitete schnell und wirksam, aber billiger mechanischer Schalter an ungünstiger Stelle.
Die Econ-Taste bewirkt ein cooles grünes Armaturenambiente...das war es aber auch schon. Die Nachteile überwiegen, kaum messbare (wenn überhaupt) Einsparungen, miese Tempomatbeschleunigung, Klimaanlagennachteile. Überflüssig.
Startstop habe ich genutzt, hätte ich besser nicht gemacht, die Batterie machte nach 49500km schlapp. Viel zu früh, völlig unakzeptabel. Hängt für mich mit der S-S-Automatik zusammen in Verbindung mit der miesen Vartabatterie...
Das war aber auch der einzige Mangel und Schadensfall in 50.000km, abgesehen davon, dass ich zweimal Öl nachfüllen musste, was ich bei Hyundai auch nicht kannte, eher von den Peugeot-Dieseln zuvor.
Der Tank ist zu klein für ein Langstreckenfahrzeug, 20l mehr wären besser, es war ein Abstieg von den 80l des i40 zu den 48l beim CRV, denn wenn die Reserveleuchte angeht und man auf 0km Restreichweite herunterfährt, sind noch rund 8 Liter im Tank. Das passt nicht zum technischen Anspruch eines Honda. Das ist unpräzise. Tanken ist lästig und hält auf.
Die Werkstattkosten hielten sich im Rahmen und das Personal machte (ebenso wie der junge, faire und fundierte Verkäufer) einen kompetenten Eindruck. Inspektionskosten deutlich niedriger als bei Hyundai.
Insgesamt hat das Fahrzeug uns zuverlässig und angenehm an unsere Ziele gebracht, es entschleunigte, fuhr souverän und kraftvoll, überzeugte mit seinen Eigenschaften und war ein treuer Begleiter. Auf Kurzstrecken und Langstrecken machte es Spaß. Deswegen wird sein Nachfolge auch wieder ein Honda.
Wie sein Nachfolger, der Ver Hybrid Lifestyle seine Sache machen wird, werde ich im entprechenden Forum berichten.